Diese Webseite verwendet Cookies

Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite nutzerfreundlich zu gestalten, sie fortlaufend zu verbessern und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Publikationen

Pu­bli­ka­tionen

23.09.2020

Budget- und Liquiditätsplanung

2020 ist für viele ein Jahr zum Vergessen. Auch wenn die Mobilitätsbranche im Vergleich zu anderen Branchen wie Reisebüros oder Veranstalter noch relativ glimpflich davonkommt, wird das Krisenjahr doch zum Teil markante Spuren in der Erfolgsrechnung hinterlassen. Daher ist es umso wichtiger, sich für das nächste Jahr zu rüsten. Der seriösen Budget- und Liquiditätsplanung kommt deshalb noch mehr Bedeutung zu.
Viele Unternehmer haben sich in der Vergangenheit wenig Zeit für die Budgeterstellung genommen. Die IST-Zahlen des Vorjahres dienten oft zugleich als Budgetzahlen. Dieses Vorgehen funktioniert für 2021 definitiv nicht mehr, da nun die Karten neu gemischt werden sollten.

Neu­wa­gen­handel

Budget- und Liquiditätsplanung

Bis Ende August 2020 wurden in der Schweiz 142'102 Neuwagen immatrikuliert. Dieser Wert liegt knapp 30% bzw. 60'000 Einheiten unter dem Vorjahreswert. Es ist absehbar, dass der Rückgang in Stückzahlen bis Ende Jahr weiter zunehmen wird.


Ohne wesentliche Verschlimmerung der Pandemie sollten sich die Neuwagenverkäufe an Private wieder einigermassen erholen. Das Firmenkundengeschäft dürfte sich aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage auf bescheidenem Niveau bewegen. Auch die Kluft zwischen den einzelnen Marken wird gross bleiben. Dabei spielen die Modellpolitik sowie die Verfügbarkeit der Fahrzeuge eine tragende Rolle.


Eine Planung ist aufgrund der heutigen Ausgangslage recht schwierig. Deshalb ist es empfehlenswert, sowohl ein Budget «optimistisch» wie auch ein Budget «pessimistisch» zu erarbeiten.

Af­ter­sales

Einige Betriebe mussten im ersten Semester 2020 auch im Aftersales corona-bedingt empfindliche Einbussen hinnehmen. Allgemein sind die Auswirkungen jedoch weniger schlimm ausgefallen als befürchtet. Einzelne Betriebe konnten den Werkstattumsatz gegenüber dem Vorjahr sogar steigern.


Interessant ist vor allem, dass viele Betriebe nur geringe Umsatzeinbussen verzeichneten, obwohl teilweise ein wesentlicher Teil der Mannschaft infolge Kurzarbeit abwesend war. Die Krise hat in zahlreichen Fällen aufgedeckt, dass sich ein Personalabbau in der Werkstatt aufdrängt oder zumindest geprüft werden muss. Daher kann die Ausnahmesituation vom Frühling 2020 durchaus als Chance für Reflexionen und Veränderungen angeschaut werden.

Be­triebs­kosten

Ein Schlüsselfaktor für den wirtschaftlichen Erfolg liegt darin, ob der Unternehmer die Betriebskosten im Griff hat. Natürlich kommt der Personalplanung dabei die grösste Bedeutung zu. Aber auch in den übrigen Positionen sehen wir immer wieder beträchtliches Einsparungspotenzial. So sollten beispielsweise folgende Fragen geklärt werden:


  • Kann die Anzahl der eingelösten Fahrzeuge reduziert werden?
  • Sind die Prämien für die Versicherungen marktkonform?
  • Wie können die Strom- und Heizkosten reduziert werden?
  • Sind die geplanten Werbeaktivitäten wirklich nützlich?
  • Können die Zinskosten gesenkt werden (z.B. Reduktion Kontokorrentkredit durch Erhöhung Hypothek)?
  • Können Teile einer unternutzten Liegenschaft weitervermietet werden?


Grundsätzlich sollten sämtliche Kosten auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden.

Li­qui­di­täts­planung

Zahlreiche Garagisten haben einen COVID-19-Überbrückungskredit beantragt und erhalten. In vielen Fällen sieht die Liquiditätslage aktuell sogar besser aus als vor der Krise. Aber Vorsicht: Einerseits verbietet dieser Kredit Dividendenausschüttungen oder Neuinvestitionen, andererseits muss der Kredit in den nächsten fünf bis sieben Jahren zurückbezahlt werden. Deshalb sind die Unternehmer gut beraten, sich bereits heute Gedanken über die Rückführung dieses Kredits zu machen.


Andere Schulden müssen ebenfalls zurückbezahlt werden. Dies erfolgt üblicherweise durch die erarbeiteten Mittel. Aber auch durch den Verkauf von Aktiven können Mittel für den Schuldendienst freigesetzt werden. Insbesondere der Abbau der teilweise sehr hohen Lagerbestände kann die Liquiditätslage deutlich verbessern. Eine aktive Debitorenbewirtschaftung ist ebenfalls hilfreich und vermindert zugleich das Ausfallrisiko.

Planen Sie!

Die Mobilitätsbranche befindet sich in einem Wandel. Nun kommt die Unsicherheit durch die Pandemie noch hinzu. Dies macht es noch schwieriger vorauszusagen, wie die Welt morgen und übermorgen aussieht. Daher kommt der unternehmerischen Flexibilität sowie der strategischen Ausrichtung grosse Bedeutung zu. Und ganz wichtig: Schauen Sie, dass Sie die Kosten im Griff haben!


Benötigen Sie Unterstützung? Unsere Spezialisten helfen Ihnen gerne.

FIGAS Autogewerbe-Treuhand der Schweiz AG / FIGAS Revision AG | Mühlestrasse 20 | 3173 Oberwangen BE | T +41 31 980 40 50 | info@figas.ch